Wir (Klasse 4c in der Gustav - Weißkopf - Volksschule in Leutershausen/Mfr.) schreiben eine Geschichte weiter. So fing alles an:
Guido Wanderratte hatte ein, im
wahrsten Sinn des Wortes bewegtes Leben hinter sich. Geboren wurde er auf
einem Dampfer, mitten auf dem Meer. Guido war noch keine drei Wochen alt,
als der Dampfer in einem Sturm sank. Guido konnte sich als einziger auf
einer schwimmenden Planke retten. Die Planke trieb nach vielen Tagen in
einen Hafen. Hier lernte er andere Ratten kennen und schloss viele Freundschaften.
Aber auch Katzen gab es im Hafen, und mit diesen Freundschaft zu schließen,
war leider unmöglich. Die Katzen machten den Hafenratten das Leben
sauer, und schließlich bestiegen Guido und eine andere Ratte einen
Güterzug und fuhren ins Landesinnere. Ein ganzes Jahr lang fuhren
sie so umher. Zwischendurch stiegen sie an einsamen Bahnhöfen ab und
lebten eine Weile in den Bahnhofslagerhäusern, wo es immer gutes Futter
gab. Dann trennten sich Guido und sein Gefährte und Guido quartierte
sich in einem Bauernhof ein. Leider gab es auch dort Katzen und er musste
bald weiterziehen. Er wanderte übers Land, übernachtete in Heuschobern
und Scheunen, machte Bekanntschaft mit freundlichen Feldmäusen und
lernte viele andere Tiere kennen. Als der Winter kam, übersiedelte
Guido Wanderratte in die Stadt zu den Kanalratten. Doch in den Kanälen
war es ihm zu finster, und er fand bald darauf Unterschlupf in einem gut
geheizten Supermarkt. Hier fühlte sich Guido sehr wohl. Zu essen gab
es genug, aber wirklichen Frieden fand er auch hier nicht. Jetzt waren
die Menschen seine Feinde und die waren beinahe noch ärger als die
Katzen. Sie legten heimtückische Giftköder aus, und einmal wäre
Guido beinahe daran gestorben. Die nächste Station in seinem unruhigen
Leben war eine Katzenfutterfabrik. Hier lebte Guido einen ganzen Sommer
lang. Seltsamerweise gab es in der Fabrik keine einzige Katze, und auch
die Menschen ließen ihn in Ruhe, da sie mit ihrer Arbeit viel zu
beschäftigt waren. Störend war nur der Lärm der großen
Maschinen, und auch mit der Ernährung war Guido auf die Dauer nicht
zufrieden. Er musste ja immerzu Katzenfutter essen, und das hatte er bald
satt. Im September verließ Guido die Fabrik und wanderte ins Gebirge
hinauf. Hier war es nun wirklich still und friedlich, und Guido beschloss,
den Winter in den Bergen zu verbringen. Er fand ein verlassenes Häuschen
und zog ein. Guido sammelte Nüsse und Wurzeln als Wintervorrat, Brennholz
gab es auch genug, und so verbrachte er einen stillen, angenehmen Winter
in dem kleinen Haus. Doch im April passierte ein neues Unglück! Guido
war eingenickt und hatte eine brennende Kerze im Schlaf umgestoßen.
Das Haus ging sofort in Flammen auf. Guido erwachte von dem beißenden
Qualm. Er konnte gerade noch das Notwendigste zusammenpacken und das Haus
verlassen. Da wanderte er wieder. Was wird Guido noch alles erleben?
Guido wanderte weiter, bis
er zu einer Schule kam. Als
Guido in die Schule gezogen war, hatte er es sehr gut, weil die Schulkinder
in der Pause Essensreste hinterließen. Aber wenn ihn der Hausmeister
sah, musste er alles, was seine Beinchen an Geschwindigkeit draufhatten,
hergeben. Er huschte immer mit hinein ins Klassenzimmer, wenn jemand die
Tür öffnete, und lauschte ihren Worten. Allmählich wurde
es ihm langweilig und er zog weiter in die Ferne.
(Christoph B.)
Guido wanderte weiter und zog
auf eine Wiese. Da traf er einen Maulwurf. Der Maulwurf hieß Mauli. Guido
fragte den Maulwurf, wo es nach Amerika ginge. Der Maulwurf antwortete,
das wisse er nicht. Dann zog Guido weiter. Er traf eine Feldmaus. Die hieß
Mausi. "Mausi" sagte Guido "weißt du, wo es nach Amerika geht?" "Nein!"
antwortete Maus. Guido zog noch weiter. Da traf er einen Gefährten.
Der hieß Fritz. Guido fragte Fritz: "Weißt du, wo es nach Amerika
geht?" "Ja" sagte Fritz" immer nach Westen!" "Danke!" antwortete Guido.
Nun zog er immer weiter nach Westen. Nach einem Jahr war Guido in Amerika.
Da zog er in einen Bahnhof. Da wurde es ihm zu langweilig, weil er keine
Gefährtin hatte. Deshalb zog er in einen Bauernhof. Dort fand er eine
Gefährtin. Guido freute sich sehr. Doch bald zog es ihn wieder in
die Ferne, denn er war ja eine Wanderratte.
(Chrissi)
Als er eine Weile auf einem
einsamen Weg vor sich hinträumte, entdeckte er eine Höhle, aus
der Wanderer herauskamen.
Einer setzte sich gerade auf den Boden und holte seine Vesper heraus. Diesen
Moment nutzte Guido, um sich im Rucksack zu verstecken. Er fand auch noch
ein leckeres Brot. Somit wurde er satt, schlief ein und träumte. Plötzlich
wurde es hell. Blitzartig begriff er, dass der Rucksack geöffnet wurde.
So schnell er konnte, sprang er heraus und flitzte davon. Nun musste er
sich eine neue Bleibe suchen, denn es war schon Nacht. Wo wird er wohl
unterkommen?
(Michael )
Da sah er ein riesiges Haus.
Die Garage war offen und Guido zischte hinein. In der Garage schaute
er sich um und ging danach in den Garten. Im Garten rannte Guido ein bisschen
umher und dann sah er noch eine Wanderrattte. Guido ging zu ihr hin und
fragte, wie sie hieße. Sie sagte: "Ich heiße Denni. Und wie
heißt du?" Guido sagte seinen Namen. Sie unterhielten sich noch ein
bisschen weiter, bis sie plötzlich ein Geräusch hörten.
Dann gingen sie dorthin, wo das Geräusch herkam. Der Hausbesitzer
hatte den Rasenmäher angelassen, weil er den Rasen mähen wollte.
Er hatte gerade damit begonnen und kam auf die zwei Ratten zu. Er hatte
sie nicht gesehen. Guido sprang schnell auf die Seite. Denni kam aber unter
den Mäher und starb. Guido war sehr traurig und musste mühsam
weiter wandern.
(Cihan)
Nach langer Wanderung kam Guido zu einem alten Schloss, wo er sich gleich einquartierte. Er fand genügend zu fressen in der Vorratskammer und es gefiel ihm anfangs sehr gut. Eines Nachts hörte er einen fürchterlichen Lärm und wäre fast mit dem Schlossgespenst zusammengestoßen. Vor Schreck wäre ihm fast das Herz stehen geblieben. So schnell es seine kurzen Beine zuließen, rannte er den Schlossberg hinunter und verschwand im dunklen Wald. Nach dieser schrecklichen Begegnung war er froh, dass er in einem morschen Baumstamm Unterschlupf fand. "Hier werde ich bleiben!" sagte Guido zu sich und schlief zufrieden ein. Am nächsten Tag kam ein Waldarbeiter mit einer Säge und sägte den Baum um. Wieder musste Guido sein Haus verlassen. Ganz erschöpft und hungrig gelangte er an eine Mülldeponie. Hier gab es alles, was sein kleines Herz begehrte: genügend Nahrung, ein sicheres Versteck vor den vielen Gefahren und viele Ratten. Doch bald zog er wieder in die Ferne, denn er war ja schließlich eine Wanderratte.
(Stefan)
Als Guido weiter wanderte, kam
er zu einem Zirkus. Die Artisten übten gerade für die nächste
Vorstellung. Guido fragte, ob er mitmachen dürfe. Die Trapezkünstler
sagten jedoch zu ihm, er solle lieber zu den Clowns gehen. Dort ist es
nicht so gefährlich und auch viel lustiger. So kam es, dass Guido
auf einmal im Zirkus auftreten durfte. Nach einigen Vorstellungen wurde
Guido krank und kam ins Krankenhaus. Da floh er aus dem Fenster, als ein
Doktor mit einer großen Spritze kam. Er wanderte wieder.
(Alexander Wö )
Guido wanderte weit. Er kam
erschöpft an eine Hühnerfarm. Er erkannte die Hühner am
Gackern. Nach ein paar Tagen hatte er sich an das Gackern der Hühner
gewöhnt. Er ernährte sich von dem Futter der Hühner und
jeden Tag hatte er ein frisches Ei zum Frühstück. Aber die Hühner
hackten oft auf ihn ein, weil er ihr Futter stahl. Das wollte er sich nicht
bieten lassen. Da zog er weiter. An einer Gärtnerei machte er Halt.
Die schönen Blumen und das Gemüse erfreuten sein Herz und seinen
Magen. Die Nächte verbrachte er im warmen Gewächshaus und knabberte
fröhlich an den Blumenzwiebeln. Der Gärtner erwischte ihn im
Blumenbeet und hieb mit der Hacke auf ihn ein. Er lief vor Schreck zur
Straße, hüpfte in eine geöffnete Mülltonne und verkroch
sich im Müll. Plötzlich wurde er geschüttelt und landete
unsanft im Bauch des großen Müllautos. Nach einer Stunde Fahrt
wurde er mit dem Müll auf eine Halde gekippt. Futter gab es genug.
Doch was noch schöner war: Er fand ein Rattenweibchen, das genau so
allein war wie er. Sie gründeten eine Familie und ihre Wohnung war
in einer alten , aber warmen Matratze. Nach einiger Zeit wurde das Weibchen
jedoch immer zänkischer, bis Guido es nicht mehr mit ihr aushielt
und wieder das Weite suchte.
(Lisa)
Als er auf einer großen
Straße weiter wanderte, kam er in eine Stadt. Weil es sehr stürmisch
war und regnete, wollte er unbedingt
Unterschlupf finden. Wie er so daherging und um sich blickte, entdeckte
er das städtische Krankenhaus und erinnerte sich an seine Verwandten,
die dort hausten und an seinen eigenen Aufenthalt in so einem Haus, der
gar nicht so lange her war. Als er vor der Eingangstür stand, seufzte
er, denn er kam einfach nicht hinein. Er musste sich etwas anderes ausdenken,
um ins Krankenhaus zu kommen. Guido sah sich gründlichst um und entdeckte
sogleich einen Lüftungsschacht. Er quetschte sich durch die Gitterstäbe,
folgte einem kurzen Gang und konnte schon das Innere des Hauses durch ein
weiteres Gitter betrachten. Auch hier schlüpfte er hindurch und sah
die vielen Menschen, die umher schritten und ihn am besten nicht sehen
sollten, dachte sich Guido. Da kam ein Arzt gelaufen. Er öffnete die
Tür eines Zimmers, in dem Patienten schon auf ihn warteten. Guido
schlich hinterher und versteckte sich sofort hinter den Mülleimern.
Nachdem der Arzt einen Patienten beraten und ein Medikament verschrieben
hatte, ging er wqeider mit in die Eingangshalle. Als Guido das gesehen
hatte, kletterte Guido am Stuhl hinauf zum Tisch und öffnete das Glas
mit Bonbons, das dort stand. Er knabberte an ein paar herum und entdeckte
dabei ein Mauseloch. "Das werden doch wohl nicht meine Verwandten sein!"
piepste Guido. Er sprang vom Tisch auf den weichen Teppichboden und huschte
hin zu dem Loch. Als er hineinspitzte, sah er tatsächlich seine Verwandten.
Er trat ein und wurde gleich darauf von ihnen begrüßt. Als sie
alle bei Tisch saßen, aß Guido so viel, dass er fast platzte,
und dann konnte er sich einmal so richtig ausschlafen. Am nächsten
Morgen verabschiedete er sich von seinen Verwandten, versprach sie wieder
einmal zu besuchen und wanderte weiter.
(Maximilian)
Guido wanderte einen Berg hinunter
und kam in einen dichten Wald. Es war dunkel und er sah fast nichts. Er
suchte sich einen Platz zum Schlafen. Nach einer Weile fand er ein Erdloch.
Er kroch hinein und wollte sich hinlegen. Plötzlich schauten ihn zwei
leuchtende Augen an. Vor Schreck rannte er aus der Höhle und aus dem
finsteren Wald. Am nächsten Tag erreichte er einen Campingplatz. Guido
war müde und hungrig. Zum Glück fand er ein Stück Wurst
und einen warmen Platz hinter den Mülltonnen. Zufrieden schlief er
ein. Durch unbekannte Geräusche wachte er auf und hörte das wütende
Gebell eines Hundes. Vor den Tonnen stand ein Boxer und knurrte ihn an.
Zitternd vor Angst versteckte sich die Ratte in einer Ecke. Da beschloss
Guido auszuwandern. Er schlüpfte in einen Lieferwagen, fuhr in die
große Stadt in der Nähe und suchte nach dem Flugplatz. In einer
Kiste versteckt flog er mit dem nächsten Flieger nach Amerika, wo
die nächsten Abenteuer auf ihn warteten.
(Jörg )
Er lief den Gehsteig entlang,
blieb an einer offenen Tür stehen und ging hinein. Es war ein Zooladen.
Der Mann, der kassierte, sah
Guido, dachte er sei eine Maus, fing ihn und sperrte Guido zu einer wirklichen
Maus in einen Käfig, der im Regal stand. Über dem Käfig
war die Versorgung für die Tiere. Es wurde Abend. Die Kunden verschwanden
aus dem Laden. Guido erzählte seinen Kameraden, was er alles erlebt
hatte. Auf einmal fiel eine Tüte Futter vom Regal herunter, der Käfig
gleich auch noch. Die Käfigtür ging auf, beide - Guido und sein
neuer Freund, die Maus - krabbelten heraus. Der Kassierer sah das und rannte
ihnen hinterher. Er stolperte und brach sich ein Bein. Guido trennte sich
von seinem Freund, der mehr eine Stadtmaus war,und wanderte allein weiter.
(Katrin)
Guido kam in einen Park. Zuerst
hauste er dort in einem hohlen Baum, allerdings nur ein paar Tage, denn
der wurde abgeholzt. Guido hatte ganz schön viel Glück, dass
er der Motorsäge
entkommen ist. Nun musste er wieder fort gehen. Er fand auch gleich einen
neuen Unterschlupf in einer stillgelegten Windmühle. Die Windmühle
hatte drei Vorteile, nämlich: es gab keine Katzen, keine Menschen
und sehr viel Futter, weil die Windmühle erst vor kurzem geschlossen
worden ist. Bald kamen aber Bagger, um sie abzureißen. Guido musste
also schweren Herzens wieder weiter ziehen.
(Roland)
Wie gesagt - Guido wanderte
weiter. Es
trieb ihn weit in die Welt, er wollte wieder auf den Ozean. Der war wohl
das größte Ereignis seines rasanten Lebens gewesen. Er war ihm
am besten in Erinnerung geblieben, auch wenn er dort nur die ersten drei
Wochen verlebte - oder gerade deshalb? Auf jeden Fall hörte er in
seiner Erinnerung noch das Meeresrauschen, sah den Dampfer in seinen Träumen
immer noch sinken. Er wollte also wieder mit dem Güterzug fahren.
Auf den Fahrkartenkauf verzichtete er; er hatte kein Geld dazu, und man
hätte ihm dafür sowieso nichts gegeben. Warum sollte er also?
Er nahm den Gepäckwagen, das war sicherer. Aber was war das? Auf einmal
bewegte sich das Gepäck und heraus kam - eine Ratte! "Guten Tag! Ich
heiße Guilo! Begleitest du michein Stück auf dem Ozean?" fragte
sie. Guido freute sich und fuhr einfach mit. Doch als er bemerkte, von
welcher Seite sie den Ozean betrachten wollte, begann er zu zögern.
Irgendwie überredete ihn die andere Ratte dann doch und er bereute
es nie. Sie schwammen so eine lange Zeit und schwammen manchmal an Schiffe
heran, kletterten die Bordwände hinauf, machten Rast und schwammen
wieder weiter. Guido war aber eine Wanderratte und keine Schwimmratte.
Also nahm er wieder Abschied und wanderte allein weiter, als sie einmal
Land unter die Füße bekamen.
(Anna)
Da kam er zu einer Bäckerei. Hier
gab es genug zu essen und vor Katzen war er sicher. Guido wollte sich als
erstes über das Mehl hermachen. Als er sah, dass das Mehl in Säcken
war, dachte er sich : "Wozu habe ich denn meine Nagezähne?" Er knabberte
am Sack herum, bis ein Loch darin war. Er fraß sich dick und fett
und schlief ein. Er wachte von Schritten auf, die von Menschen waren. Guido
kroch aus dem Sack und schaute, ob jemand da war. Er sah, wie der Bäcker
seinen Sack nahm und dann fluchte: "Mist! Wir haben wieder Ratten im Lager."
Kurz darauf kam er mit einer Katze im Arm zurück. Guido konnte sich
gerade noch rechtzeitig aus der Bäckerei heraus retten . Da wanderte
er wieder.
(Monika)
Guido kam bald an eine dunkle
Hütte und schaute sich um. Er sah Licht, ging hin und entdeckte vier
Männer. Er lief noch näher hin und schlüpfte durch einen
Ritz in das Haus. Die vier
Männer waren Räuber. Es roch nach leckerem Essen. Sein Magen
knurrte. Er wartete jetzt, bis es dunkel wurde und die Räuber zu Bett
gingen. Endlich! Es war so weit. Er konnte essen und seinen Hunger stillen.
So, jetzt noch einen Schluck von dem Wein, der sich im Krug befand! "Ups
– ich verlier das Gleichgewicht. Schon zu spät!" stellte er noch fest.
Kopfüber stürzte er in den Krug. Um sich zu retten, stieß
er von innen ein paar Mal gegen die Wand, bis der Krug umfiel. "Juhu, ich
bin gerettet!" schrie er. Durch die Freude über seine Rettung, vergaß
er, dass in der Hütte Räuber hausten. Sie kamen eine alte Stiege
herunter und wunderten sich, wie sie die Ratte sahen. Sie nahmen Flaschen
und warfen damit nach Guido. Sie jagten ihn, bis er in einem Keller ankam.
Jetzt konnte er durch ein offenes Kellerfenster flüchten. Gleich setzte
er seine Wanderschaft fort und erlebte weiterhin viel Neues.
(Patrick)
Guido wanderte weiter
und kam zu einem Theater. Dort gab es viele lustige Schauspieler. Er schaute
ihnen immer von den Sitzplätzen aus zu, wenn sie neue Stücke
probten. In der Kleiderkammer gab es für ihn viele Leckereien. Am
liebsten nagte er an den feinen Hüten und Kleidern der Damen. Eines
Abends kamen viele Leute, um sich das neue Stück "Pünktchen und
Anton" anzusehen. Gerade als die Schauspielerin zu singen anfangen wollte,
huschte Guido fröhlich über die Bühne. Sie vergaß
vor Schreck ihren Text und begann laut zu schreien. Auch das Publikum geriet
in große Aufregung; manche Leute stellten sich sogar auf die Stühle.
Auch unser kleiner Guido bekam einen Schreck und lief in Windeseile aus
dem Theater. Nachdem er sich von dieser Strapaze erholt hatte, wanderte
er wieder weiter.
(Dorothea)
Guido wanderte
ein paar Kilometer. Da fand er eine Steinhöhle. Inzwischen war es
Abend. Er ging in die Höhle, holte Gras und Moos, polsterte damit
die Höhle aus, legte sich nieder und fiel in einen tiefen Schlaf.
Am nächsten Morgen, als Guido aufwachte, streckte er sich kräftig.
Dann setzte die Ratte ihren Rucksack auf. Zum Frühstück fand
Guido ein paar Nüsse. Gut gestärkt wanderte er ins Tal. Als er
im Tal angekommen war, war es schon Mittag. Er wusste
nicht, wo er jetzt hingehen sollte und außerdem hatte Guido schrecklichen
Hunger. Die Wanderratte ging in eine Pizzeria. Er zog neben eine Heizung.
Dort gefiel es ihm. Das leckere Essen schmeckte ihm. Das ging einen Monat
lang gut, bis der Besitzer merkte, dass er eine Ratte im Haus hatte. Der
Italiener schaffte sich eine Katze an. Als Guido wie immer leise Futter
holen wollte, begegnete ihm die Katze.
Die
Ratte rannte so schnell sie konnte, denn es ging schließlich um ihr
Leben. Sie rannte über die Hauptstraße. Dort quietschten die
Autos. Die Katze wollte gerade zum Sprung ansetzen, da sah Guido einen
Kanaldeckel mit Löchern. Schnell schlüpfte er hinein. "Puh, das
war knapp!" dachte Guido. Es war kein tiefer Kanal, aber trotzdem kam Guido
nicht mehr heraus. Zum Glück kam ein Straßenarbeiter und leerte
den Kanal aus. Jetzt war er auf dem Lastwagen der Stadt. Als der Wagen
anhielt, sprang die Wanderratte von der Ladefläche herunter. Guido
lief in ein Nobelrestaurant. Dort schlüpfte er in eine am Boden stehende
Handtasche, die einer Frau gehörte. Die Frau ging anschließend
mit der Handtasche in eine Kneipe. Dort sprang Guido aus der Handtasche
und huschte unter eine Bank. Der Kneipenbesitzer sah das, aber er war sehr
tierlieb. Deshalb legte er ihm eine Wurstscheibe hin. In der Kneipe ging
es ihm sehr gut und er konnte für seine weitere Wanderschaft neue
Kräfte schöpfen. Bald wanderte er wieder.
(Matthias)
Da wanderte er
wieder. Er schnallte seinen voll gepackten Rucksack auf den Rücken,
nahm seinen Wanderstab und ging wieder auf die Suche nach einer neuen Bleibe.
Als er einen ganzen Tag über Berge und Täler gewandert war, kam
er endlich an einer Almhütte vorbei. Darin hörte er Ziegen meckern.
Der Durst auf eine leckere Ziegenmilch und der Hunger auf einen schmackhaften
Ziegenkäse brachten Guido dazu durch ein Schlupfloch in die Hütte
zu steigen. Er ging dem Geruch in seiner Nase nach, fand ein Stück
Käse und auch etwas Ziegenmilch in der Vorratskammer und ließ
es sich schmecken.
Nun
hatte Guido ein Schläfchen nötig, denn es war auch schon Abend.
Müde und erschöpft versteckte er sich noch schnell hinter einem
Krautfass und schlief sofort ein. Am nächsten Tag lief er in einem
Dorf im Tal in eine Schule. Im Heizungskeller war es schön warm und
er konnte sich im Pausenhof Brösel von Broten einsammeln. Er blieb
lange Zeit in diesem schönen Zuhause, so lange, bis ihn wieder die
Wanderlust packte.
(Simon)
Er wanderte weiter. Bald sah
er, dass viele Autos hier fuhren. Guido musste
aufpassen, dass er nicht überfahren wurde. Nach einiger Zeit kam er
an einem Rummelplatz an. Dort lebte er, bis die Schausteller weiterzogen,
unter einem Wohnwagen. So musste auch er wieder weiterziehen. Danach lebte
er einige Zeit unter einem Fass in einem Garten und in einer Hecke. Aber
überall wurde er von Menschen gejagt. Er lief Tag und Nacht, bis er
schließlich auf einem Campingplatz ankam. Er musste sich noch eine
Schlafhöhle suchen. Da fand er einen hohlen Baum. Daraus baute er
sich sein neues Zuhause. Am nächsten Morgen ging Guido auf Futtersuche.
Die Camper hatten eine große Müllhalde, von der sich Guido gut
ernähren konnte. Als er wieder einmal nach dem Essenholen nach Hause
lief, begegnete er einem Hund. Guido bekam einen Schreck und wollte weglaufen.
Da rief ihm der Hund zu: "Vor mir musst du keine Angst haben, denn ich
bin schon sehr alt und zu faul zum Jagen." Da war Guido aber erleichtert.
Eines Tages begegnete er auch einer Rattenfrau, die Lea hieß. Sie
freundeten sich an. Doch Guido wollte weiter und Lea wollte bleiben. Also
verabschiedete sich Guido von seiner neuen Freundin und begab sich wieder
auf die Wanderschaft.
(Rita)
Guido hatte sich bald darauf
in einer alten Scheune einen Schlafplatz gesucht. Als er am nächsten
Morgen erwachte, stellte er fest, dass er riesigen Hunger hatte. Auf der
Suche nach etwas Essbarem, hörte er plötzlich ein Geräusch.
Er sah sich um und nach einiger Zeit bemerkte er, dass ihm eine Eule auf
den Fersen war. Starr vor Angst saß Guido auf dem Boden, während
die Eule auf ihn zuflog. Im letzten Moment lief Guido doch noch los und
rettete sich unter einen Holzstapel. Dort blieb er so lange, bis die Eule
ihre Jagd aufgab. Dann machte er sich gleich auf die Socken, denn da, wo
es Eulen gab, wollte er nicht länger bleiben.
(Mario)
Nach einigen Tagen kam er
wieder an einer Schule vorbei und beschloss einige Zeit zu bleiben. Er
schlüpfte schnell durchs offene Heizungskellerfenster. Im Heizungskeller
war es zwar recht warm, aber zu essen gab es nichts. Guido dachte: "Die
Gegend werde ich mal genauer erkunden!" Draußen auf dem Schulhof
fand er dann endlich Brotkrümelchen, die die Kinder in der Pause verloren
hatten. Als keines mehr übrig war, kehrte er ins Schulgebäude
zurück, um dort weiter zu suchen. Plötzlich hörte er hinter
sich ein lautes Getrampel. Ängstlich rannte er durch eine offene Tür
und versteckte sich. Das Getrampel war aber nur von Kindern, die in ihr
Klassenzimmer wollten. Sie entdeckten Guido und erschraken sehr, beschlossen
aber dem Lehrer nichts zu sagen. Aufmerksam verfolgte er den Englischunterricht,
denn sein größter Wunsch war schon immer nach Amerika zu gehen.
Bis zum Herbst blieb er dann in der Schule und die Kinder wurden seine
Freunde. Aber jetzt wollte Guido endlich nach Amerika auswandern; er konnte
ja jetzt schließlich Englisch.
(Alexander Wolk.)
Guido gelangte zu
einem großen, dunklen Wald. Aber auch da lauerten Gefahren. Beinahe
wäre Guido von einem Fuchs gefangen worden. Er erreichte das Ende
des Waldes und lief über Felder. An einem Feldrand fand Guido Unterschlupf
in einer Hecke. Aber hier wurde er immer wieder von Spaziergängern
mit Hunden gestört. Er wanderte Tag und Nacht weiter. Müde und
abgekämpft erreichte Guido ein Flussufer. Er wollte sich im Schilf
ausruhen, als es plötzlich hinter ihm raschelte. Erschrocken drehte
er sich um und erblickte eine angriffsbereite Katze. Ohne zu überlegen
sprang Guido ins Wasser. Hilflos paddelte er umher, bis ein großer
Ast angeschwommen kam. Die Wander- äh: Wasserratte – kletterte hinauf
und schwamm mit dem Ast weiter. Nach einiger Zeit wurde der Ast an eine
kleine Insel im Fluss getrieben. Guido sprang sofort an Land und schaute
sich neugierig auf der Insel um. "Hallo, wer bist denn du?" klang es plötzlich
hinter seinem Rücken. Er drehte sich verwundert um und erblickte ein
schönes Rattenmädchen. "Ich bin Tina!" Guido nannte ihr seinen
Namen und erzählte ihr seine lange, abenteuerliche Geschichte bis
zu der Stelle, bei der er auf die Insel gekommen war. Als er fertig war,
sagte Tina: " Ich bin ganz allein auf dieser Insel. Wenn du willst, kannst
du bei mir bleiben, Guido! Auf dieser Insel gibt es keine Katzen und genügend
Futter für uns beide." "Ich bleibe gerne bei dir!" antwortete Guido.
Und so wurde die kleine Insel im Fluss seine neue Heimat.
(Annika)